Eine herausfordernde Wahlperiode erfolgreich absolviert

  • 16. Juni 2017
Jahreshauptversammlung des Bonner Ruder-Vereins von 1882

Ein in der diskursfreudigen Geschichte von Jahreshauptversammlungen des Bonner Ruder-Vereins von 1882 bis dato ungekanntes Phänomen zeigte sich am Freitag, dem 23. Juni: Kaum zu bremsende Applausfreudigkeit und absolute Einmütigkeit, gar standing ovations sowohl bei der Entlastung des alten Vorstands als auch bei der Wahl des neuen.

„Wir haben eine anspruchsvolle Zeit gemeinsam durchgekämpft!“ lobte der 1. Vorsitzende Volker Keppler alle Vorstands- und Vereinsmitglieder – und alle wussten, dass das keine Floskel war. Schließlich saßen rund 80 BRV-Mitglieder in nagelneuen Räumen in der ersten Etage des historischen Bootshauses am Wilhelm-Spiritus-Ufer – kulinarisch wohlversorgt. Der Umbau des Hauses war planmäßig verlaufen, weil die Vorständler ein Jahr lang sehr viel Privatleben geopfert und viele mitgeholfen hatten: Mit Spenden und Darlehen ebenso wie mit Hand und Sachverstand.

Allerdings – als die Räume fertig waren, drohte das Finanzierungskonzept zu kippen. Ein sicher gewähnter Kandidat für die Pacht der neuen Räume sprang kurzfristig ab, ein zweiter ebenfalls… Auseinandersetzungen um nicht eingehaltene Verträge folgten. Kurz: Alle BRVer hatten mitgezittert und waren erleichtert, dass sie an diesem Abend der Jahreshauptversammlung von einer neuen Pächterin bewirtet wurden. Und in der schwierigsten Phase, Anfang 2017, nahm der Vorstand noch einen Kraftakt auf sich: gemeinsam mit der DKMS (Deutschen Knochenmarkspenderdatei), unterstützt von den Johannitern, der Bonner Presse und Ulrich Kelber, MdB, wurde eine Aktion zur Suche nach einem Stammzell-Spender für den an Leukämie erkrankten Ruderkameraden Gerhard Kinast ins Werk gesetzt. Der Verein zog auf beispiellose Weise mit.

So etwas schweißt zusammen – und schön ist es, wenn dann noch das Eigentliche nicht zu kurz kommt: Das Rudern!
Genau 159 653 Kilometer legten die rund 180 aktiven Mitglieder des BRV im Jahre 2016 zurück – im „Heimatrevier“ zwischen Rheinkilometer 653 und Insel Nonnenwerth, aber auch bei Wanderfahrten zwischen Oder und Dordogne, auf Langstreckenregatten vom Genfer See über den Ärmelkanal wie natürlich auf dem Rhein. Im Mai fand dann die 26. Ausgabe der vom Verein veranstalteten Europäischen Rhein-Regatta, EUREGA statt. Die EUREGA im nächsten Jahr wird von einem neuen Teamchef, Julian Feldmann, geleitet werden – der bisherige, Harald Epskamp, schied nach 16 Jahren in diesem Amt aus.

Bei der Wahl des Vorstands wurden sowohl diejenigen, die eine weitere Wahlperiode antraten – allen voran der erste Vorsitzende, Volker Keppler – als auch die scheidenden Mitglieder – Jens Goeben, zweiter Vorsitzender, und Kassenwart Peter Doerenkamp – mit herzlichem Applaus bedacht.

Das kommende Jahr, sagte Volker Keppler, werde hoffentlich ein normales, schönes Ruderjahr werden – beflügelt von den gemeinschaftsfördernden Erfahrungen der vergangenen Wahlperiode.